Kolonialismus, Kolonialität, Imperialismus oder Neokolonialismusbezeichnen historische, politische, ökonomische oder kulturelle Prozesse in Verbindung mit einer Herrschaftsform, die auf territorialer Expansion und hegemonialen Ansprüchen auf Menschen und Ressourcen beruht
Die Zeit der Kolonisation weiter Teile des Erdballs durch einige wenige Kolonialmächte trug in großem Ausmaß zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung dieser europäischen Nationen bei. Diese Tatsache war und ist bis heute in den kollektiven Gedächtnissen der europäischen Nationen weitestgehend unhinterfragt und unreflektiert geblieben.
Zum einen wird immer deutlicher, dass koloniale Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung der modernen Welt gewesen sind. Die Geschichte des Kapitalismus oder der Globalisierung waren eng mit der kolonialen Ordnung verknüpft. Zum anderen sind koloniale Beziehungen auch in der Gegenwart nicht vollständig verschwunden, wie die Rede von einem US-amerikanischen oder auch einem chinesischen "Imperium" deutlich macht. In dieser doppelten Hinsicht ist Kolonialismus daher von hoher Aktualität.
Ziel des Seminars ist es zu reflektieren, warum diese postkolonialistischen Verhältnisse noch immer erhalten geblieben sind.