Was neues wagen - meine ersten Wochen bei der Toupi Group

Dass die Toupi Group a.s.b.l. kein normales Praktikum, wie es die meisten Studierenden und SchülerInnen kennen, anbietet, wird bereits klar, wenn man sich die Stellenausschreibung und Internetseite durchliest. Eine junge Gruppe, mit vielen Visionen, Plänen und vor allem Offenheit. Offenheit für die Welt, unterschiedliche Kulturen, neue Perspektiven und offen, stets neues zu lernen.

Eine Bildungsorganisation, welche mit Kindern Hand in Hand arbeitet und sie in Ihrer Neugier und Individualität fördert, anstatt nur Inhalte vorzutragen und auswendig lernen zu lassen? Ein Praktikum, bei dem man ohne genaue Vorkenntnisse ins kalte Wasser geworfen wird und direkt als Teil der Gruppe integriert und akzeptiert wird? Ein Arbeitsklima, bei dem jede einzelne Person wertgeschätzt wird und sich auf seine eigene Art und Weise einbringen kann? Das ist die Toupi Group a.s.b.l. - Eine junge Gruppe, mit vielen Visionen, Plänen und vor allem Offenheit. Offenheit für die Welt, unterschiedliche Kulturen, neue Perspektiven und offen, stets neues zu lernen.

Genau diese Art zu Leben und zu Denken hat uns in den vergangenen Wochen durch die aktuellen Zeiten geführt, in denen auch wir erneut herausgefordert wurden und uns einiges neues einfallen lassen mussten.

Vor allem die Corona Pandemie forderte neues Denken und Handeln in der Toupi Group, da die Workshops stark geprägt sind durch persönlichen Kontakt, enge Zusammenarbeit und gemeinsames Erleben vor Ort. Durch die stetige Lernbereitschaft und den gemeinsamen Zusammenhalt haben wir jedoch auch diese Situation erfolgreich meistern können, indem wir die Workshops zu einem online Format umstrukturiert haben und die Umsetzung in Präsenz Corona  gerecht planten. Besonders die Gruppe der Jugendlichen und Erwachsenen erhielt durch die online Workshops ein größeres Angebot als zuvor.

Das Schokoladenatelier, welches typischerweise an Schulen in Luxemburg und teils in Deutschland stattfindet, musste einige Zeit pausiert werden. Doch jetzt sind wir zurück und freuen uns, gemeinsam mit den Kindern zu lernen. Durch die bestehenden Hygienekonzepte in den Schulen, dem vorherigen Testen der beteiligten Personen und dem Tragen einer Maske war das Zurückkehren in die Präsenz möglich. Es kann immer noch gemeinsam Schokolade hergestellt, gelernt, gespielt und erkundet werden. Die Toupi Group nutzt für das “Schokoladenatelier: Das süße Erlebnis, Schokolade selbst herzustellen” große Räumlichkeiten, wie beispielsweise Sporthallen. Dies ist nicht nur hilfreich zu Corona-Zeiten, sondern fördert zudem, dass sich alle Teilnehmenden öffnen können und ihren eigenen Raum bekommen. Besonders heutzutage gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr Aufmerksamkeit und auch die Kinder von heute interessieren sich immer mehr für Themen wie diese. So lernen sie, woher der Kakao stammt, wo er überall angebaut wird und wie er schlussendlich zu uns in den Supermarkt gelangt. Zudem lernen sie, wie Kakao in seiner natürlichen Form aussieht, riecht, schmeckt und bekommen einen Eindruck davon, wie viele Menschen am Kakaoanbau, der Röstung und weiteren Verarbeitung beteiligt sind und unter welchen Umständen die Personen arbeiten. Mit Hilfe von einer Legende über den Kakao, Stationsarbeiten, bei denen die Kinder aktiv auf die Suche nach neuen Informationen gehen, einer Landkarte und anderen Materialien werden soziale, politische und geschichtliche Komponenten kindgerecht vermittelt. Das Highlight für die Kinder ist natürlich, jedes Mal aufs Neue, das Herstellen von eigener Schokolade. Direkt bei meinem ersten Workshop fiel mir auf, dass die Kommunikation und das Miteinander stets auf Augenhöhe stattfinden. Es gibt keine Hierarchien und kein richtig oder falsch, wenn man sich mit der Toupi Group auf eine gemeinsame Reise begibt. So waren die Kinder, aber auch ich, stets offen, haben Fragen gestellt und ein spannender Austausch konnte stattfinden, bei dem auch ich viel mitnehmen konnte. Nicht nur inhaltlich habe ich in den ersten Wochen viel neues lernen dürfen, sondern ich lernte auch eine komplett neue Art des gemeinsamen Lernens und von pädagogischer und psychologischer Arbeit kennen. Besonders spannend und neu war für mich das gemeinsame Aufstellen von Regeln mit den Kindern. Zuerst sammeln wir gemeinsam Vorschläge, um Regeln für den gemeinsamen Tag aufzustellen. Nach der Aussage “Ihr dürft uns jetzt auch Regeln geben”, könnten die Antworten unterschiedlicher nicht sein.   Oft werden erst erneut Regeln für die Kinder selbst aufgestellt oder Dinge benannt, bei denen es sich nicht um klassische Regeln handelt wie beispielsweise, “Ihr müsst uns spielen lassen”. So entwickeln sie in diesem Schritt ein Verständnis für das Konzept “Regel”, ein Gefühl von Fairness und trauen sich, bisher bekanntes zu hinterfragen.

Doch nicht alles findet wieder in Präsenz statt, deshalb nimmt die Toupi Group aktuell auch an vielen Online Sitzungen teil. Beispielsweise organisierten wir, gemeinsam mit Unicef Trier, einen online Workshop zum Thema “Kinderrechte über den Tellerrand”, welches die Themen Kinderrechte und Klimawandel vereinte. Wir beschäftigten uns vor allem mit konkreten Beispielen von Klimakatastrophen, wie Dürre, Überschwemmung und Luftverschmutzung und stellten uns Fragen wie: “Wie können wir nachhaltiger leben?” und “Wer ist verantwortlich?”. Wir konnten über Zoom im Plenum und in Kleingruppen Informationen zu Kinderrechten in Bezug auf den Klimawandel und Klimaschutz vermitteln  und gemeinsam über mögliche Handlungswege und -möglichkeiten diskutieren, sodass am Ende tolle Ideen ausgearbeitet werden konnten und neue Denkanstöße mit auf den Weg gegeben wurden. Doch dies ist noch lange nicht alles. Schnell wurde mir klar, wie vielfältig und vielschichtig die Arbeit der Toupi Group und ihre Themengebiete sind.

So traf sich auch der Fachkreis für Migranten regelmäßig online, bei dem vor allem über die zukünftige Vorgehensweise und Arbeitsinhalte für das kommende Jahr 2022 gesprochen wurde. So sollen beispielsweise Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Fairer Handel, Mehrfachdiskriminierung, Schulbildung für Kinder von Migranten und Digitalisierung in Angriff genommen werden, indem sich Kleingruppen auf einzelne Themen spezialisieren, Vorträge gehalten und möglicherweise Workshops gebucht und veranstaltet werden. 

Im Dezember organisierte die Toupi Group den Vortrag “Los Incas Hispanicos” mit dem peruanischen Autor Rafael Aita, welcher über Themen der peruanischen Geschichte und die Existenz der Inca-Dynastie nach Atahualpas Tod erzählte. Der Vortrag und auch die gemeinsame Gesprächsrunde im Anschluss fanden auf Spanisch statt und wurden sowohl privat als auch über soziale Medien und die Universität Trier im Vorfeld beworben.

Der Begleitausschuss Trier traf sich ebenfalls gegen Ende des Jahres, bei dem sich die Toupi Group erstmals vor allen Teilnehmenden mit seinem Konzept, Ideen und Arbeit vorstellen durfte. Dieses Treffen bot vor allem viel Möglichkeit zur Vernetzung der einzelnen Projekte in Trier. 

Auch im neuen Jahr erwarten uns viele neue Projekte und Herausforderungen, auf die wir mit Freude blicken. Denn bei der Toupi Group wird stets miteinander und voneinander gelernt, so dass wir als Gemeinschaft wachsen. 

Besonders hervorheben möchte ich in diesem Beitrag, wie vielfältig die Arbeit der Toupi Group und ihre Themengebiete sind. Es gibt Workshops und Übungen zu den verschiedensten Themen, wie Kinderrechte, Fairtrade, Demokratie, Anti-Mobbing und mehr. Auch gibt es mittlerweile nicht nur Angebote für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Bei der Toupi Group wird stets miteinander und voneinander gelernt, so dass wir als Gemeinschaft wachsen. Bei der Toupi Group findet jede Person ihren eigenen Platz und kann sich auf seine Art und Weise einbringen, dass durfte ich von Anfang an lernen. Jede/r ist willkommen und wird so akzeptiert wie er/sie ist. Insbesondere die Kommunikation und das Miteinander finden stets auf Augenhöhe statt. Es gibt keine Hierarchien und kein richtig oder falsch, wenn man sich mit der Toupi Group auf eine gemeinsame Reise begibt.

Rune Hagemeister

KONTAKT

Toupi Group a.s.b.l.

E-mail : mail@toupi-group.org

Telf: +352 621 468561

ADRESSE

Toupi Group a.s.b.l.

"Bildungsorganisation für Kinderrechte, Nachhaltigkeit und globale Entwicklung"

136-138, rue Adolphe Fischer

1931 Luxembourg

 

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