imagery
In allen Gebieten der Psychologie kommt häufig die Technik des „Imagery“ zum Einsatz. Auf Deutsch nennt man diese auch „Imagination“, was so viel wie „Vorstellung“ bedeutet.Auch wenn Imagery häufig
Als „Visualisierung“ bezeichnet wird, geht es dabei nicht nur um die rein bildlich-visuelle Vorstellung einer Handlung, sondern es sollten alle Sinne verwendet werden.
Eine Personen stellt sich also nicht nur vor, wie es aussieht, wenn sie etwas tut, sondern sie versucht auch die Geräusche, Berührungen, Gerüche und vielleicht den Geschmack dabei nachzuempfinden. Das für die Effektivität Entscheidende sind vor allem die Klarheit, Detalliertheit und Realitätsnähe des Bildes, das mental entwickelt wird.
Neben der Verwendung als Entspannungsmethode in der klinischen Psychotherapie kommt diese Technik insbesondere auch im Leistungssport mittlerweile sehr häufig zum Einsatz. Dabei sollen sich Sportler ihre Bewegungen so detailliert wie möglich vorstellen.
Vor allem für Anfänger kann es sehr hilfreich sein, zunächst die Augen zu schließen und sich von einem Coach verbal anleiten zu lassen. Nach einem Moment der Entspannung weist der Coach dazu nacheinander auf alle Sinnesmodalitäten hin. Es bietet sich dazu an, mit der visuellen Vorstellung anzufangen, dann insbesondere im Sport zu taktilen Empfindungen überzugehen und dann Geräusche, Gerüche und Geschmäcker abzugehen (in anderen Kontexten ist es vielleicht sinnvoller taktile und auditive Modalität zu vertauschen).
Mittlerweile konnte die Wissenschaft bereits zeigen, dass beim Imagery die gleichen Gehirnareale und Muskeln aktiviert werden wie bei der tatsächlichen Ausführung der Bewegung. Meist helfen diese mentalen Übungen einerseits dabei, Bewegungen zu erlernen, andererseits aber auch dabei, sich vor der Ausführung einer Bewegung zu konzentrieren und den Sportlern Sicherheit zu geben.
Sich selbst dabei zu sehen, wie man etwas richtig macht, führt dabei zu den entscheidenden motivationalen Effekten. Aus diesem Grund eignet sich Imagery natürlich nicht nur für den Sport, sondern auch für den Arbeitskontext, die Pädagogik oder die Arbeit mit Kindern.
Unter verbaler Anleitung können Kinder sich selbst bei bestimmten Handlungen vorstellen und so bereits im Voraus eventuelle Probleme, die vielleicht in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit aufgetreten sind, und Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen finden. Bei dieser Technik ist es auch möglich, gewisse Emotionen zu empfinden und diese in der Vorstellung kontrollieren zu lernen. So schafft man es vielleicht, seinen eigenen Ärger zu kontrollieren, wenn man von jemandem beleidigt wird, und gelassen zu bleiben, weil man diese Situation im Voraus bereits mental geprobt hat. Das vermittelt den Kindern Sicherheit und ermutigt sie, sich Herausforderungen zu stellen.
Anna-Lena Wagner
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Autorin: Anna-Lena Wagner für Toupi-Group
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